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 Bundespolizeiabteilung Bad Düben 2009

Anläßlich des 2010 anstehenden 20. Jahrestags der Auflösung der NVA entstand die Idee, dieses Ereignis mit einer Reportagereihe zu den verbliebenen Sachzeugen zu den Luftstreitkräften zu würdigen. Auch wenn diese Idee schließlich dem befremdlichen Umgang des Verlags PPV mit seinen Autoren zum Opfer fiel, führten die Recherchen den Autor zumindest an zwei interessante Orte: während der Besuch im Kraftwerk Jänschwalde einen Einblick in bisher unbekannte Aspekte bedeutete, weckte die Reise zur Bundespolizeiabteilung Bad Düben mehr und weniger gute Erinnerungen, schließlich befand sich an diesem Standort die Militärtechnische Schule der Luftstreitkräfte / Luftverteidigung "Harry Kuhn", an der der Autor 1988 / 89 zum Flugzeugmechaniker Triebwerk / Zelle ausgebildet wurde und wo seine Beschäftigung mit der MiG-21 begann.

Am früheren KDL, wo der Autor so manche Stunde Wache stand, verweist heute ein großes Schild auf den neuen Hausherren.

 

Bereits beim Blick über das Areal ist erkennbar, ...

 

... daß die weitergenutzten Gebäude aufwendig saniert wurden.

 

Das gilt auch für das frühere Stabsgebäude, wo sich auch heute die Führung der Polizeiabteilung sitzt.

 

Der Parkplatz vor dem Gebäude ist dem Autor vor allem deshalb noch in Erinnerung, weil dort früher der Frühsport "ohne Gerät" stattfand und der Kontakt der Hände mit der Kiesdecke des Platzes beim Kommando "In den Liegestütz vorlings fallt!" stets ein schmerzhafter war.

 

Die heutigen Unterkünfte sind immer noch spartanisch, aber schon angesichts einer viel geringeren Belegung (zu Zeiten der MTS teilten sich vier bis fünf Uffz-Schüler einen solchen Raum) deutlich komfortabler.

 

Die unendlich langen Flure der Unterkünfte dürften jedem Unteroffiziersschüler in nachdrücklicher Erinnerung geblieben sein, schließlich wurden sie regelmäßig "gekeult", sprich händisch gebohnert.

 

Nur ein geringer Teil der vorhandenen Gebäude wird von der Bundespolizei genutzt. Die ungenutzten und unsanierten Blöcke ...

 

... befinden sich außerhalb der Umzäunung und ...

 

... werden von der Stadt Bad Düben verwaltet.

 

Leider konnte sich der Autor nicht mehr an seine Unterkunft erinnern, aber es muß eines dieser Gebäude gewesen sein.

 

Zu den städtisch verwalteten Gebäuden gehören auch die früheren Unterkünfte der Fähnrichausbildung, ...

 

... in denen sich zwischenzeitlich auch eine Schule befand.

 

Lebhafte Erinnerungen hat der Autor noch an die Vorlesungen der Politausbildung in diesem Hörsaal, die sich zwar inhaltlich nicht vom üblichen Programm unterschieden, dank rhetorisch fähiger Lehrer aber deutlich kurzweiliger waren. Hinzu kam, ...

 

... daß die Vorlesungen dank moderner Technik (von der heute allerdings nur noch Reste vorhanden sind) quasi mutimedial aufbereitet wurden - einschließlich Szenen aus amerikanischen Actionfilmen, um die Gefährlichkeit des Feinedes zu zeigen.

 

In den früher schon vorhandenen Kfz-Hallen ...

 

... stehen heute die Einsatzfahrzeuge der BuPol.

 

Die von der Bundespolizei nicht genutzten Gebäude ...

 

... befinden sich noch immer weitgehend im Zustand des Jahres 1990: ...

 

... die Lehrkabinette sind zwar ausgeräumt ...

 

... und auf den Fluren finden sich Spuren von Vandalismus, ...

 

... aber die Gittertüren, die einstige Sicherheitsbereiche abgrenzten, sind ebenso noch vorhanden ...

 

... wie Fotos, die an die frühere Nutzung erinnern.

 

Bei einigen Gebäuden versagt die Erinnerung. Falls dies die frühere Küche war, dann bleiben hierzu sowohl eine gute Verpflegung als auch ziemlich anstrengende Küchendienste in Erinnerung.

 

Sollte dies der Ort des wöchentlichen Massenduschens in Kompaniestärke gewesen sein?

 

Das frühere Klubhaus, das mit Kino und Bier die einzigen Unterbrechungen des Ausbildungsalltags am Standort bot, ist nach zwischenzeitlicher Nutzung als Disko heute ungenutzt.

 

Der Weg von der Kaserne zum Lehrflugplatz führte über diese Straße und natürlich wurde nicht gefahren, sondern marschiert - manchmal auch nur aus "erzieherischen Gründen". Dieses Areal wird nicht von der Bundespolizei, sondern von der Bundeswehr verwaltet.

 

Der frühere Lehrflugplatz selbst ist eine einzige Ruine.

 

Die große Halle, die die Lehrflugzeuge beherbergte ...

 

... ist heute nur noch eine leere Hülle ohne Türen, Fenster und sonstige Einbauten.

 

In diesem Gebäude war wohl die Lehr-TDZ (Technische Dienstzone, der Bereich des Fachgebiets Bewaffnung) untergebracht. Jedenfalls kann sich der Autor nicht erinnern, das Objekt jemals von innen gesehen zu haben.

 

Nach und nach holt sich die Natur das Areal zurück.

Der Autor dankt der Bundespolizeiabteilung Bad Düben, der Stadt Bad Düben und der Unteroffiziersschule des Heeres Delitzsch.